Erfolgreicher Projektstart von SERO (Suizidprävention Einheitlich Regional Organisiert)

Anfangs 2021 lancierte die Luzerner Psychiatrie zusammen mit der Gesundheitsförderung Schweiz und weiteren Träger- und Partnerorganisationen das Projekt SERO. Im ersten Projektjahr lag der Fokus darauf, Fachpersonen das Projekt im Detail vorzustellen und erste Massnahmen einzuführen.

Information und Schulung von Fachpersonen
Um die vier Massnahmen von SERO in den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden etappenweise einzuführen, wurde das Versorgungsgebiet der lups in drei verschiedene Regionen aufgeteilt. Zunächst wurde SERO Fachpersonen aus den Regionen Hochdorf/Sursee, aus der Stadt Luzern und Agglomeration sowie lups-Mitarbeitenden nähergebracht. Die zu diesem Zweck organisierten Regionalgruppentreffen und Informationsanlässe stiessen auf reges Interesse; so besuchten bereits mehr als 500 Fachpersonen die PRISM-S-Kurse. Mit der PRISM-S-Methode lernen die Kursteilnehmenden Suizidgefährdung rasch zu erkennen sowie systematisch zu erfassen. Die Kurse werden aktuell für Fachpersonen der Stadt Luzern und Agglomeration angeboten, in der dritten Etappe (Herbst 2022) für die Regionen Willisau, Wolhusen und Entlebuch sowie die Kantone Obwalden und Nidwalden.

Etablierung Sicherheitsplan und Durchführung der ersten ensa-Kurse
In Zusammenarbeit mit Personen, welche Erfahrungen mit suizidalen Krisen haben, und Fachpersonen wurde im ersten Projekthalbjahr ein Sicherheitsplan entwickelt, in welchem Betroffene individuelle Handlungsabläufe zur Bewältigung einer suizidalen Krise definieren können. Der Sicherheitsplan wird bereits an allen Standorten der lups eingesetzt. Weiter wurden die ersten vergünstigten ensa-Kurse «Erste-Hilfe-Gespräche über Suizidgedanken» in der Zentralschweiz angeboten. Die Kurse schulen jedoch Erste-Hilfe-Massnahmen, um Menschen vor und in suizidalen Krisen beizustehen.

Entwicklung Selbstmanagement-App
Eine weitere zentrale Massnahme von SERO ist die Entwicklung einer Selbstmanagement-App für suizidgefährdete Personen und ihre Angehörigen. Aktuell befindet sich diese in der Programmierungsphase. Die kostenlose App soll Ende 2022 zum Download zur Verfügung stehen.

Fazit zum ersten Projektjahr
Das erste Projektjahr wird positiv gewertet. Mit dem Einbezug von Fachpersonen, Betroffenen und Angehörigen konnte wichtiges Fach- und Erfahrungswissen in die Projektinhalte einfliessen. So orientieren sich die SERO-Massnahmen an den Bedürfnissen und Anliegen der verschiedenen Zielgruppen. Der weitere Projekterfolg wird von der Umsetzung und Anwendung der Methoden durch die behandelnden Fachpersonen abhängen. Ihre Anwendung erfordert einen gewissen Initialaufwand, längerfristig wird jedoch ein wichtiger Beitrag zur vernetzten Suizidprävention geleistet.

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite

Medienmitteilung (PDF)

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