Oft geschieht ein Suizidversuch in einem psychischen Ausnahmezustand. Die meisten Suizidgefährdeten wollen nicht sterben, halten aber das Leben im Moment nicht aus. Die Krisen sind meistens vorübergehend und jede und jeder kann davon betroffen sein. Das Projekt SERO hat zum Ziel, Suizide und Suizidversuche sowie damit zusammenhängende Re- bzw. Hospitalisierungen im Versorgungsgebiet der Luzerner Psychiatrie zu reduzieren. In den kommenden vier Jahren wird das Projekt in Zusammenarbeit mit externen Fachleuten gemäss den Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit umgesetzt.
- Etablierung der PRISM-S-Methode, welche Fachpersonen mit suizidgefährdeten Personen zur visuellen Suizidrisikoeinschätzung anwenden.
- Einsatz eines Sicherheitsplans, der von suizidgefährdeten Personen individuell ausgefüllt werden kann.
- Durchführung von ensa-Kursen «Erste-Hilfe-Gespräche über Suizidgedanken», in denen Angehörige befähigt werden, erste Hilfe bei einer Suizidgefährdung zu leisten.
- Entwicklung einer Selbstmanagement-App für suizidgefährdete Personen.
Mit den vier zentralen Massnahmen soll einerseits das Selbstmanagement suizidgefährdeter Personen sowie ihrer Angehörigen optimiert und gefördert werden. Andererseits wird eine koordinierte und vernetzte Versorgung durch Fachpersonen in der Region angestrebt, wie zum Beispiel die gemeinsame Anwendung der PRISM-S-Methode. Das trialogische Verständnis zwischen suizidgefährdeten Personen, Angehörigen und Fachpersonen ermöglicht eine gemeinsame Suizidprävention in geteilter Verantwortung.
Medienmitteilung (PDF)