Zuweisende Notfall
Notfall

Psychiatrischer Notfall 

Zentrale Anmelde- und Koordinationsstelle (ZAK)
058 856 53 00 (24 h / 7 Tage)

Akute Selbst- oder Fremdgefährdung

Anmeldung durch Fachpersonen
Zuweisende klicken für eine Anmeldung bitte hier.

Fürsorgerische Unterbringung (FU)
Formular (PDF)

Zuweisende Notfall
Notfall

Psychiatrischer Notfall 

Zentrale Anmelde- und Koordinationsstelle (ZAK)
058 856 53 00 (24 h / 7 Tage)

Akute Selbst- oder Fremdgefährdung

Anmeldung durch Fachpersonen
Zuweisende klicken für eine Anmeldung bitte hier.

Fürsorgerische Unterbringung (FU)
Formular (PDF)

28.10.2025 Die Luzerner Psychiatrie AG (lups) hat Massnahmen beschlossen, um Führung, Organisation und Arbeitsbedingungen der Stationären Dienste zu stärken. Sie besetzt die duale Leitung der Psychiatrischen Klinik am Standort Luzern neu, baut Unterstützung für Führungsteams aus, richtet eine neutrale Meldestelle für Mitarbeitende ein und intensiviert die Rekrutierung qualifizierter Fachkräfte. Ziel ist, Belastungen zu reduzieren und Stabilität in der Versorgung sicherzustellen.

Das Gesundheitswesen steht unter erheblichen strukturellen Spannungen. Auch die Luzerner Psychiatrie (lups) spürt die Auswirkungen: Der Fachkräftemangel verschärft sich weiter, die Zahl der Patientinnen und Patienten steigt, Krankheitsbilder werden komplexer und der wirtschaftliche Druck nimmt zu. Diese Kombination führt zwangsläufig zu Belastungen, Spannungen und Konfliktpotenzial. Besonders betroffen ist die Berufsgruppe Pflege, wo sich die Personalknappheit und die Fluktuation stark auswirken.

Die lups richtet sich seit Längerem gezielt auf diese Herausforderungen aus. Das Strategieprojekt lups2030 läuft seit anfangs 2025 und umfasst die Weiterentwicklung von Strategie, Prozessen, Organisation, Kultur und Führung. Dabei setzt sich die lups unter Einbezug der Mitarbeitenden und mit externer Unterstützung grundlegend mit diesen Aspekten auseinander. Eine umfassende Arbeitsplatzanalyse im Pflegebereich wurde bereits abgeschlossen und Stellen werden teilweise neu eingestuft.

Sorgfältige Analyse durchgeführt

In den vergangenen Wochen haben Fachpersonen der lups gemeinsam mit der Leitung der Stationären Dienste die aktuell angespannte Situation an der Psychiatrischen Klinik am Standort Luzern sorgfältig analysiert. Anlass für diese Analyse war die vorübergehende Reduktion von 4 der insgesamt 51 Behandlungsplätze der stationären Akutstationen, um das Personal kurzfristig zu entlasten. Für die Analyse wurden Gespräche auf allen Stufen geführt und Daten ausgewertet. Es liegt im ureigenen Interesse der lups, Klarheit zur aktuellen Situation zu erhalten.

Konfliktpotential zu spät erkannt

Aus der Analyse ergaben sich zwar keine Hinweise auf personalrechtliche, juristisch oder medizinisch relevante Ereignisse. Weder in den Qualitätserhebungsinstrumenten (CIRS), bei der Patienten Ombudsstelle, bei der Personalkommission (Peko) noch auf Ebene Geschäftsleitung bzw. Verwaltungsrat und Klinikleitung liegen bis heute personalrechtlich, juristisch oder medizinisch relevante Vorfälle oder formale Beschwerden vor. Doch hat die Analyse die Ursachen der speziell angespannten Situation in der Psychiatrischen Klinik Luzern und entsprechenden Handlungsbedarf deutlich aufgezeigt.

Mehrere Faktoren wirkten dabei unglücklich zusammen: Die Auswirkungen des schweizweiten Mangels an qualifiziertem Fachpersonal, gleichzeitige krankheitsbedingte Ausfälle und eine Zunahme komplexer Krankheitsbilder. Diese Kombination hat viele Mitarbeitende an die Belastungsgrenze gebracht, insbesondere auch die Klinikleitung. Die lups erkennt an, dass das daraus entstandene Konfliktpotenzial zu spät erkannt wurde.

Neubesetzung der Leitung Psychiatrische Klinik Luzern

Aus den Erkenntnissen der Analyse zieht die lups klare Konsequenzen und hat Massnahmen beschlossen, insbesondere auch bei der Führung. Die Klinik Luzern wird im dualen Führungsmodell geführt, bestehend aus der Leitung Pflege und der ärztlichen Leitung. Die ärztliche Leiterin hat sich
intern mit der lups darauf geeinigt, ihre Funktion als Leitende Ärztin abzugeben und zukünftig fachärztliche Aufgaben in den Stationären Diensten zu übernehmen. Im Rahmen einer ordentlichen Nachfolgeregelung wurde die Funktion der Leitung Pflege per 20. Oktober 2025 neu besetzt.

Ab 1. November 2025 übernimmt die langjährige stellvertretende Chefärztin und Leiterin des Konsiliar- und Liaisonpsychiatrischen Dienstes der lups am Kantonsspital Luzern die ärztliche Leitung der Psychiatrischen Klinik Luzern interimistisch. Mit diesen Neubesetzungen von Führungsfunktionen sollen die Voraussetzungen für eine positive Weiterentwicklung und einen erfolgreichen Neustart der Psychiatrischen Klinik Luzern geschaffen werden. Prof Dr. med. Jochen Mutschler, Chefarzt Stationäre Dienste, und Martin Fluder, Leiter Pflege Stationäre Dienste, danken der bisherigen ärztlichen Leitung für ihre engagierte und langjährige Tätigkeit an der Psychiatrischen Klinik Luzern.

Die lups verstärkt zudem in allen Bereichen ihre Massnahmen gegen den Fachkräftemangel. Weiter wird zeitnah eine neutrale Meldestelle für Mitarbeitende geschaffen, bei der Probleme noch einfacher und niederschwellig adressiert werden können. Anliegen der Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen können weiterhin bei der bestehenden Ombudsstelle angebracht werden. Dadurch sollen Konfliktsituationen deutlich früher erkannt und in Zukunft vermieden werden. Ausserdem werden Verbesserungen und Schulungen für die dualen Führungsrollen initiiert.

Verbesserung der Personalsituation

«Unsere Mitarbeitenden auf allen Stufen leisten unter oft schwierigen und belastenden Bedingungen täglich ausgezeichnete Arbeit zum Wohl der Patientinnen und Patienten. Daran besteht nicht der geringste Zweifel», betonen Jochen Mutschler und Martin Fluder. «Die Situationsanalyse zur Psychiatrischen Klinik Luzern hat uns wertvolle Hinweise geliefert, wo wir den Hebel ansetzen müssen.» Nebst langfristigen setzt die lups auch kurzfristige Massnahmen um, um die Personalsituation zu verbessern. Ziel ist, weiterhin eine stabile und verlässliche Versorgung sicherzustellen und die Mitarbeitenden nachhaltig zu stärken.

Grosser Dank an alle Mitarbeitende

«Wir möchten allen Mitarbeitenden der Psychiatrischen Klinik Luzern, aber auch der lups insgesamt, für ihre hervorragende Arbeit und ihren grossen, engagierten Einsatz für unsere Patientinnen und Patienten herzlich danken», erklären Jochen Mutschler und Martin Fluder. Die Bereichsleitungen und die Teams der Klinik Luzern haben trotz hoher Belastung und personellen Veränderungen mit grossem Engagement, mit Verantwortungsbewusstsein und Fachkompetenz zum Erhalt der hohen Versorgungsqualität beigetragen. Ihre Arbeit bildet eine wichtige Grundlage für die angestrebte Weiterentwicklung der Psychiatrischen Klinik Luzern.